Torday, Paul : Charlie Summers. Roman, englisch, 2010. Berlin
Bewertung: 2
Lesedatum:2012-01-23
Der dritte Torday, nachdem mich „Lachsfischen im Jemen“ begeistert und „Bordeaux“ mittelmäßig überzeugt hat. Wieder trifft man mit Eck auf einen Vertreter der Chetwode-Talbot-Familie, und auch die Projektmanagerin Harriet aus „Lachsfischen“ spielt – mit ihrer eigenen Geschichte und auch verwoben mit der des Protagonisten Eck – eine tragende Rolle. Diesmal nimmt Torday die Hedgefonds-Manager und anderen modernen Scharlatane ins Visier seiner Kritik, und spätestens am Ende seines Romans wird man froh sein, sein Geld nicht in Styx-II-Fonds oder Ähnlichem angelegt zu haben. Weiters spart der Autor auch nicht mit Verweisen auf die Finanztransaktionspraktiken weltweiter Terrororganisationen deren Verbindungen zu ahnungslosen Geldanlegern. Und schließlich ist da noch Charlie Summers, der Titel-Antiheld, der erfolglos das im Kleinen praktiziert, was auf großem Format tadellos funktioniert: Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Unterhaltsam, bedenklich, etwas beunruhigend.
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