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Belli, Gioconda: La mujer habitada. Roman, spanisch, 1988. Emecé (e-book)

Bewertung: 2  
Lesedatum:2012-12-01

Auch so können Lehrstunden in lateinamerikanischer Zeitgeschichte aussehen - im Vergleich zu Mario Vargas Llosa erzählt Gioconda Belli ihre Darstellung der Lebensumstände einer Diktatur aus einer ganz anderen Perspektive an. Hier geht es nicht um Staatsstreiche und die Großen der Macht, sondern um das Eintauchen in die Welt einer Frau, die als Abkömmling des Adels entdeckt, dass das Leben in Nicaragua für viele Menschen ein Kampf ist - sowohl einer ums Überleben, wie die Protagonistin Lavinia bei ihrer Bediensteten feststellen muss, als auch einer für das Grundrecht der Freiheit, das sie über ihren Geliebten Felipe kennenlernt. Felipe ist, ebenso wie sie selbst, Architekt, setzt sein Leben jedoch für das Movimiento de Libertad aufs Spiel, weil er der Ansicht ist, Repression und Willkür im Staat müssen bekämpft werden. Auch Lavinia selbst erkennt, dass es sich lohnt, für die Freiheit zu kämpfen, und wird Teil der Bewegung - auch beeinflusst durch die ihr innewohnende indianische Widerstandskämpferin Itzá, deren Lebensenergie sie durch den Saft der Orangen aus ihrem Garten aufgenommen hat. Somit verweben sich in Bellis Roman Geschichte (die brutale Eroberung der indigenen Gebiete durch die Spanier), Regimekritik, Frauenliteratur und Liebesgeschichte zu einem dichten Strom an Ereignissen und Gedanken, durch die man als LeserIn großen Anteil am Schicksal der Protagonistin und ihrer Mitstreiter nimmt - auch wenn nicht immer alles logisch und geplant erscheint, was Belli schreibt. Die Lehrstunde ist ihr auf jeden Fall ansprechender gelungen als Vargas Llosa.



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