Murakami, Haruki: Die Bäckereiüberfälle. Erzählung, japanisch, 2012. Dumont
Bewertung: 2-3
Lesedatum:2013-02-27
Eine sehr skurrile Erzählung eines Autors, der für seinen Surrealismus bekannt ist. Denn es geht tatsächlich um Überfälle auf Bäckereien, und zwar einmal in einer Rückblende und einmal in der erzählten Gegenwart: Ein Mann hat mit seinem Freund eine Bäckerei überfallen, weil er Hunger hatte – doch der Bäcker, ein Kommunist, weigert sich, sich als überfallen zu betrachten und überlässt den beiden Übeltätern so viel Brot, wie sie wollen, unter einer sonderbaren Bedingung ... Aha. Das erzählt der Ich-Erzähler seiner Frau, woraufhin beide wahnsinnige Hungersgefühle bekommen und beschließen, wieder eine Bäckerei zu überfallen – bloß was tun, wenn nachts keine Bäckerei geöffnet hat? Unterlegt mit surrealen Bildern einer deutschen Illustratorin macht es zwar nicht Angst, doch strahlt es auch nicht gerade die Ruhe einer Gute-Nacht-Lektüre aus – außer man will in Murakamis irrem Stil träumen.
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