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James, E.L.: Shades of Grey - Gefährliche Liebe. Roman, englisch, 2012. Goldmann

Bewertung: 5  
Lesedatum:2013-05-30

Was lesen sie denn da so, die Hundertschaften an Schülerinnen, Wellnesshotelgästinnen, Strandbadbesucherinnen und Wartezimmersitzerinnen? In meiner Rolle muss ich ja mitreden können, also her mit dem Schinken – zwar Geld ausgeben will ich nicht dafür, aber glücklicherweise gibt’s ja vieles in den öffentlichen E-Book-Verleihstellen. Deshalb: zunächst Band II des Megabestsellers. Und der Einstieg in die Geschichte um Anastasia Steele und Christian Grey erfordert wahrlich keine Einarbeitung in die Materie, um zu verstehen, was vorher passiert sein muss: Die junge, unerfahrene und supersüße Studentin Ana ist dem Mr. Perfekt völlig erlegen, auch wenn sie zu Beginn dieses Bandes noch halbherzig dagegen ankämpft. Sie: ist naiv, aber handelt intuitiv immer richtig, um ihm zu gefallen. Er: ist nicht nur schön, reich, mächtig, wahnsinnig sexy und unglaublich einfühlsam, sondern hat auch seine dunkle Seite – eine Seite, die sich dann aber letztlich doch nicht als so furchtbar schlimm herausstellt, weil der Superhengst, der immer und überall kann, doch beweist, dass er zu wahrer Liebe fähig ist … ups, hab ich jetzt zu viel verraten? Das war doch sicher nicht vorhersehbar! Ein besonderes Zuckerl ist die sprachliche Gestaltung dieses Romans (und vermutlich der ganzen Trilogie): Sie >fleht<, >bettelt<, >protestiert<; er >herrscht mich an<, >knurrt< oder >murmelt< - und das über vierhundert Seiten lang. Das ist aber noch nicht das stilistische Highlight: Aus der Bestenliste: >Die Muskeln in meinem Unterleib ziehen sich auf das Köstlichste zusammen< (geschätzte 700 Mal in Band 2) oder auch >Meine innere Göttin legt einen Samba (oder einen anderen Tanz einsetzen) aufs Parkett< (nebst Purzelbäumen ebenso häufig anzutreffen). Kurz: Wenn man die unendlich vielen Sexszenen (gähn) weglassen würde, bliebe eine ultrakurze, peinlich traditionalistische Geschichte um das brave Mädchen und den mächtigen Verführer, die man sich vor zig Jahren vermutlich schon billiger am Kiosk, als Arzt- oder Heimatroman getarnt, leisten konnte. Und unter ebendiesem Niveau bewegen wir uns.



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