Capus, Alex: Fast ein bisschen Frühling. Roman, deutsch, 2002. Residenz
Bewertung: 2-3
Lesedatum:2013-07-02
Hier wird die wahre Geschichte der beiden jungen Männer Kurt Sandweg und Waldemar Velte erzählt, die 1933 aus Hitlerdeutschland fliehen wollen und zur dafür notwendigen Geldbeschaffung eine Bank überfallen, wobei sie den Filialleiter erschießen. Auf der Flucht gelangen die beiden nach Basel, wo sich Velte in eine Schallplattenverkäuferin verliebt und das Verbrecherduo daher ihren Aufenthalt verlängert. Dass das nicht ohne weitere Banküberfälle mit tödlichen Folgen verläuft, ist vorhersehbar, ebenso wie das tragische Ende der beiden, wenn sie auch nicht nach Bonnie und Clyde-Manier von Polizeikugeln durchsiebt werden. Interessant auch die Parallelhandlung, in der der Erzähler von seiner Großmutter berichtet, die sich als junges Mädchen zwischen Sandweg und ihrem Verlobten entscheiden muss. >Berichten< ist auch das treffende Wort für den Stil dieses frühen Capus-Romans, dadurch entsteht allerdings auch recht wenig Spannung. Ein angenehm und schnell lesbares Buch, aber bei weitem kein Highlight meines Lesesommers. Ein Capus wird scheinbar mit zunehmender Romanveröffentlichung besser (Léon und Louise hat mich bisher am meisten überzeugt).
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