Akunin, Boris: Russisches Poker. Krimi, russisch, 2003. Aufbau
Bewertung: 1
Lesedatum:2013-07-06
Wieder so ein Zufallstreffer über die Stadtbücherei-E-book-Sammlung, und ein recht gelungener – zumindest für mich, die Gaunerkomödien à la >Ocean´s 11< mag. Boris Akunin, in Russland unglaublich populärer Krimiautor, veröffentlicht seit 2001 recht fleißig seine Fandorin-Krimis, deren ersten ich nun innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Denn ein Krimi, der ohne Leichen fesselt, kommt einem schließlich nicht alle Tage unter die Finger. Spannend ist der Aufbau allein durch die doppelte Erzählführung, nämlich mit dem Geheimpolizisten Anissi Tulpow und dem Hofrat Fandorin als Protagonisten auf der einen Seite und dem gerissenen Gauner Momus und seiner Geliebten Mimi auf der anderen. Die Sympathien des Lesers liegen jeweils auf der Seite dessen, von dem gerade erzählt wird: So wünscht man sich, Fandorin möge den skrupellosen Momus doch stellen, doch nur ein paar Seiten später gratuliert man demselben Verbrecher, dass er die Petersburger oder Moskauer Gesellschaft so herrlich aufs Glatteis geführt hat … und – Spoiler! – auch mit dem Ende darf man angesichts dieser doppelgleisigen Sympathien zufrieden sein. Fazit: Das ist Sommerliteratur, leicht, unterhaltsam und spannend.
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