Pérez-Reverte, Arturo: El tango de la guardia vieja. Roman, spanisch, 2012. Alfaguara
Bewertung: 2-3 
Lesedatum:2013-08-20
Nach einigen Jahren ohne Pérez-Reverte-Romane nun die Lektüre seines neuesten Werkes: >El tango de la guardia vieja<, (ins Deutsche übersetzt mit >Dreimal im Leben> - aber ein spanisches Buch muss im Original gelesen werden) ein Titel, unter dem man sich nicht viel vorstellen kann. Und auch zu Beginn tappt man etwas verirrt herum, da es ein wenig dauert, bis die beiden Protagonisten, Mecha Inzunza, verheiratet mit dem berühmten Tango-Komponisten Armando de Troeye, und der >mondäne Tänzer< (oder wie würde man bailarín mundano übersetzen?) Max Costa aufeinander treffen und man erkennt, dass der Roman in zwei Zeitebenen die Geschichte einer nie ganz erfüllten Liebe auf der Basis des ganz erfüllten Tanzes beinhaltet. Dabei scheint offensichtlich, dass sich hier zwei Menschen auf eine Affäre miteinander einlassen, die beide sehr genau wissen, was sie wollen, und berechnend ihrem Weg folgen. Und die Wege der beiden finden ihre Berührungspunkte an unterschiedlichen Orten der Welt: auf einem Atlantikkreuzer, in zwielichtigen Tangobars in Buenos Aires, bei distinguierten Parties des Jet-Set in Nizza und schließlich auf einem Schachturnier in Sorrent. Um zu verstehen, inwieweit eine bestimmte Perlenkette über Jahrzehnte immer wieder von Bedeutung ist und Mecha und Max für die Entstehung des weltbekannten >Tango de la guardia vieja< maßgeblich sind, muss man gut 400 Seiten lesen, die zwar nicht langweilig, manchmal jedoch langwierig und wenig spannend sind. Pérez-Reverte dürfte es vor allem um den Ausdruck von Stimmungen bestimmter Orte zu bestimmten Zeitpunkten gegangen sein, und diese nahezu zeitgeschichtliche Darstellung, durch die auch immer wieder Nostalgie streicht, ist ihm gut gelungen.
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