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Noll, Ingrid: Der Hahn ist tot. Krimi, deutsch, 1991. Diogenes

Bewertung: 2  
Lesedatum:2013-09-15

Ingrid Nolls Frauenfiguren sind immer etwas sehr Besonderes: Die 52-jährige spröde Versicherungsangestellte Rosemarie Hirte (der Name ist gut gewählt für diese Gestalt, bei der einem unweigerlich graue Überknielang-Röcke mit braunen Strumpfhosen und Strickwesten in den Sinn kommen) verliebt sich völlig unerwartet und unverhofft in einen schreibenden Lehrer und will entgegen ihrer Vernunft alles tun, um ihn zu erbeuten. Und dieses >Alles< ist buchstäblich alles, denn sie schreckt nicht nur vor mehrfachem Mord nicht zurück, sondern genießt letztlich sogar das Gefühl der Macht, wenn sie wieder einen Menschen aus dem Weg geräumt hat, dem sie unterstellt, ihr in der Eroberung von Witolds Liebe hinderlich gewesen zu sein. Dass es da gelegentlich die Falschen trifft, fällt unter die Kategorie Kollateralschaden: >Dumm gelaufen, aber eben schon passiert…<. Mit reichlich schwarzem Humor und böser Zunge führt uns Noll die Abgründe der Psyche der im Leben zu kurz Gekommenen und lässt insofern Gänsehaut aufkommen als der Leser – wie bei Highsmith – Sympathie für den – oder eben in diesem Falle die – Böse(n) nicht verleugnen kann.



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