Reng, Ronald: Mein Leben als Engländer. Roman, deutsch, 2003. Kiepenheuer & Witsch
Bewertung: 4 
Lesedatum:2013-10-09
Ein ungarischer Absolvent eines Meeresbiologiestudiums geht als Au-Pair nach London in der Hoffnung, dort seiner akademischen Leidenschaft besser nachgehen zu können, und landet in einer Parallelgesellschaft, in der er zwar Weltbürger aller Art kennenlernt, jedoch so gut wie gar nicht mit Engländern zu tun hat, wie er resigniert feststellen muss. Die Engländer trifft er dann dafür während seines mehrwöchigen Intermezzos in München. Das Fremdsein in einer Stadt, die die unterschiedlichsten Lebensformen vereint, ist sicher ein immer aktuelles Thema, das jeder Erasmus-Student ebenso wie jeder Auswanderer erlebt hat, doch die bemüht witzige Geschichte leidet ein bisschen an Langatmigkeit. Da wirkt die Melancholie, die zwischen den Zeilen versteckt ist, authentischer als die vielen skurrilen Passagen, die ziemlich an den Haaren herbeigezogen wirken. Wer nichts anderes zur Hand hat, dem mag dieser Roman vielleicht gefallen, aber man kann seine Zeit durchaus mit besserer Lektüre verbringen.
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