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Hackl, Erich: Dieses Buch gehört meiner Mutter. Roman, deutsch, 2013. Diogenes

Bewertung: 1  
Lesedatum:2014-01-15


Erich Hackl ist mir als präziser Berichterstatter menschlicher Schicksale bekannt, der mit seiner klaren, schnörkellosen Sprache den Leser mehr berühren kann als so mancher schwülstige Erzähler. Dieses neue Machwerk des Österreichers ist für mich auch inhaltlich etwas ganz Besonderes, da ich in den Episoden, die er in einer wunderbar lakonisch-poetischen Form präsentiert, immer wieder meine Oma vor Augen hatte. Das Leben seiner Mutter, die als Bauerntochter im Mühlviertel aufwächst, wird in all ihren Facetten lebendig – geht es nun um die Einführung des Telefons, den Alltag in der Dorfschule, die Angst der jungen Mädchen vor den Soldaten oder die Annäherung an potenzielle Ehemänner. Leicht und trotzdem enorm berührend wirken die Erzählungen der Mutter – und in meinem Kopf die meiner Oma - auf den Leser, den Zuhörer, die Nachfahren. Auch aus den kleinen Dingen des Lebens lässt sich Großes schaffen, und ich bin der Überzeugung, unsere Eltern und Großeltern erzählen zu lassen könnte uns manch weise Einsicht verschaffen. Da dies leider nicht mehr immer möglich ist, empfehle ich ausdrücklich, stattdessen dieses großartige kleine Buch zu lesen.



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