Gauß, Karl-Markus: Ruhm am Nachmittag. Essay, deutsch, 2012. Zsolnay
Bewertung: 3
Lesedatum:2014-02-03
>Ruhm am Nachmittag< kann zwar dem Klappentext nach >als tagebuchartiger Roman< gelesen werden, weist für mich jedoch kaum romanhafte Elemente auf – vielmehr ist diese Sammlung kurzer Betrachtungen wesentlicher Ereignisse des Jahres 2009 und assoziativ aneinandergereihter Gedanken über die unterschiedlichsten Aspekte des Lebens ein klassischer Fall von essayistischer Literatur. Der häufige Wechsel von Themen und Perspektiven unterhält und regt zum Mitreflektieren an, einige stilistische und inhaltliche Blitzlichter bleiben auch länger hängen – insgesamt blieb mir am Ende jedoch der Eindruck, nicht mehr recht sagen zu können, was Gauß da alles literarisch verarbeitet hat. Sicher ein tolles Buch für Leser, die, beispielsweise beim Straßenbahnfahren oder Zähneputzen, kurze, geistreiche Inputs zum Nachdenken mögen. Wirklich fesseln konnte mich dieses – sprachlich übrigens sehr geschliffene, jedoch auch mit der doch recht festgefahrenen Meinung eines Literaten, der sich seiner sehr sicher ist, ausgestattete – Werk allerdings nicht.
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