
Rosendorfer, Herbert: Der Meister. Roman, deutsch, 2011. Ed. Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann
Bewertung: 2-3 


Lesedatum:2014-02-07
Ein eher leises Buch, das jedoch nicht ohne Charme ist: Zwei ehemalige Musikwissenschaftsstudenten treffen einander in einer Bar in Venedig und geraten ins Plaudern über alte Zeiten sowie ehemalige Kommilitonen. Da treten dann recht skurrile Figuren auf: beispielsweise ein Monsignore Rohrdörfer, der auch gerne eine Messe für seine Katze liest oder einen erlauchten Kreis an Freunden zum Champagnerfrühstück einlädt; den Professor Groberitz, der Musik zwar leidenschaftlich gerne liest, es jedoch nicht erträgt, sie zu hören; die schöne Helene Romberg, die allen Mitstudenten den Kopf verdreht und dann doch eine glücklose kurze Ehe mit einem Banausen eingeht, et cetera. Und dann ist da noch der Student Wibesser, der >Meister<, wie er von allen genannt wird, ein ziemlich mittelloser Lebenskünstler, der im Auftrag eines Verlages Artikel für ein Musiklexikon verfassen soll und dabei eigenmächtig kreativ wird. Er erfindet nämlich den Komponisten Thremo Tofandor – inklusive auffälliger Lebens- und Werksdaten. Das führt soweit, dass der >Meister< schließlich sogar dessen Werke komponiert und letztendlich einen allzu hohen Preis für diese Arbeit bezahlt… Für Actionliebhaber ist diese Satire des deutschen Autors nicht geeignet, aber für Freunde leiser, wohlklingender Töne kann dieser recht >musikalische< Roman ein paar nette, entspannte und amüsante Lesestunden bringen.
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