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Loibelsberger, Gerhard: Mord und Brand.. Roman, deutsch, 2011. Gmeiner

Bewertung: 3  
Lesedatum:2014-02-10


Dieser historische Krimi - als >Roman aus dem alten Wien< tituliert wurde mir von meiner Freundin P. empfohlen, die einerseits den Protagonisten, Inspektor Nechyba, besonders gut gezeichnet fand, andererseits die Schilderungen des Jahrhundertwende-Wiens als sehr gelungen beschrieb. Wirklicher Krimi ist >Mord und Brand< ja eigentlich nicht, da die Täter von Anfang an feststehen: nämlich die beiden mittellosen Gauner Orpschalek und Budka, die sich zwar von den herrschenden Verhältnissen ungerecht behandelt fühlen, diese aber ausnutzen, wo immer es geht. Und dafür gehen sie völlig skrupellos buchstäblich über Leichen, egal ob das reiche Fabriksdirektoren oder süße Mädels (im Schnitzlerschen Sinne) sind… Die Lebensumstände vor ziemlich genau hundert Jahren sind genau recherchiert (am Ende des Buches findet sich ein Quellennachweis) und werden tatsächlich gut beleuchtet: von der Kaffeehauskultur über die durch politische Differenzen mit Ungarn verursachte Fleischkrise bis zu den Streiks und Protesten der Arbeiter. Etwas konstruiert wirken dagegen die bewusst österreichisch-wienerischen Ausdrücke, die in den direkten Reden der Figuren zuhauf eingesetzt und, mit Fußoten versehen, auch gleich für den unbedarften Leser erklärt werden. Ebenso konstruiert und schon recht abgedroschen erscheint mir die ausführliche Beschreibung von Speisen, die der Gourmet Nechyba liebevoll zubereitet – das kennt man mittlerweile schon aus zu vielen Krimis. Ein Roman also, der gut Stimmungen und Atmosphäre vermitteln kann, Spannung jedoch ein wenig vermissen lässt.



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