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Brett, Lily: Lola Bensky. Roman, englisch, 2012. Suhrkamp

Bewertung: 3  
Lesedatum:2014-02-15


Nach >Chuzpe< ist >Lola Bensky< für mich der zweite Roman der australisch-amerikanischen Autorin, die als Tochter zweier Holocaust-Überlebender in einem Lager für Displaced Persons in Deutschland geboren wurde – und es lassen sich einige Parallelen in den Themen und Motiven finden. Noch mehr Parallelen zeigen sich allerdings, wenn man die Biografie der Autorin und der Protagonistin Lola Bensky übereinander legt – und das ist für mich ein bisschen das Problem des Romans. Lola Bensky, eine junge australische Journalistin, interviewt in England und den USA in den Sechzigern gerade berühmt gewordene Rockstars wie Mick Jagger, Cher, Jim Morrisson, Jimi Hendrix oder Janis Joplin. Dass sie dabei nicht nur über Lockenwickler, falsche Wimpern oder fruchtlose Diätversuche ihrerseits plaudert, sondern dem jeweiligen Gesprächspartner die Vergangenheit ihrer Holocaust-überlebenden und –traumatisierten Eltern sowie ihre innere Verbindung mit all den Toten ihrer Familie schildert, ist zwar anfangs überraschend und spannend, wird allerdings im Verlauf der Geschichte etwas redundant. Dass Lily Brett einen solchen Schwerpunkt auf die Aufarbeitung der Holocaust-Ereignisse lenkt, ist jedoch angesichts ihrer eigenen Lebensgeschichte durchaus nachvollziehbar – daher fragt man sich als Leser oft, was denn nun fiktiv an der Romanhandlung ist und was reine autobiografische Schilderung. Als komisch – wie oft in Rezensionen zu lesen ist – habe ich das Buch nicht empfunden, aber auch nicht als so fesselnd, wie oft gelobt. Vielleicht liegt das an der Redundanz der Handlung, vielleicht auch an den seitenlangen Einsprengseln über die Krimiplots, die die im Krimischreiben eigentlich völlig unbedarfte Lola Bensky äußerst erfolgreich verfasst. Fazit: Die Thematik ist nicht uninteressant, eine spannende Verwebung zwischen >Aufarbeitungsliteratur< und Popkultur der 1960erjahre, aber in der Ausführung erschien mir der Roman nicht überzeugend.



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