Dicker, Joel: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert. Roman, französisch, 2013. Piper
Bewertung: 1 
Lesedatum:2014-03-31
Wenige Bücher haben so eine Kontroverse unter den Rezensenten ausgelöst wie dieser Dann-doch-nicht-Erstling des Schweizers Joel Dicker. Während die einen ihn in den Himmel loben (Prix Goncourt, Gran Prix du Roman etc.), wird dieser Wälzer (736 sehr flott zu lesende Seiten) von den anderen wegen der Anhäufung von Plattitüden und der Selbstverherrlichung des Autors ziemlich verrissen. Zeit also, sich selbst ein Bild zu machen. Spannend und flüssig zu lesen ist die Geschichte um zwei Autoren allemal. US-Ostküste, 2008: Marcus Goldman, neuer Star am Literaturhimmel, hat eine Schreibblockade – und das, obwohl ihm sein Verleger im Nacken sitzt, der von ihm die Einhaltung seiner vertraglichen Verpflichtungen fordert. In seiner Not wendet er sich an seinen Mentor, den ebenso erfolgreichen Schriftsteller und Literaturprofessor Harry Quebert. Doch dieser steckt in viel größeren Schwierigkeiten: In seinem Garten hat man die Leiche der 33 Jahre zuvor verschwundenen 15-jährigen Nola gefunden, zusammen mit dem Originalmanuskript des berühmtesten Quebert-Romans. Quebert wird verhaftet und des Mordes angeklagt, ihm droht die Todesstrafe. Goldman kann sich jedoch nicht vorstellen, dass sein Vorbild diese Tat begangen hat, und beginnt zu recherchieren. Was dann folgt, ist eine Geschichte mit vielen unerwarteten und einigen erwarteten Wendungen, etwas Krimi- und viel Lesespannung, vielleicht auch wirklich einigen flachen Szenen und vielen guten und halbguten Tipps für angehende Schriftsteller. Fazit: Wer einen leicht lesbaren, aber dennoch spannenden und angenehm geschriebenen Roman für müßige Stunden sucht, ist hier wirklich gut beraten. Ich habe ihn jedenfalls verschlungen.
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