Simsion, Graeme: The Rosie Project. Roman, englisch, 2013. Penguin
Bewertung: 2-3 
Lesedatum:2014-06-15
Ein Bestseller, der wie geschaffen für Strand oder Flugzeug klingt: Schräger, hochintelligenter Enddreißiger, Dozent für Genetik an einer australischen Uni und – ohne sich dessen bewusst zu sein – Asperger-Syndrom-Charakter, sucht Frau – und erstellt zu diesem Zwecke das >Wife-Project<, sprich einen hochkomplexen Fragebogen, denn er hat hohe Ansprüche an eine zukünftige Partnerin. Zu dumm, dass viele potenzielle Kandidatinnen, die Don gefallen würden, aufgrund von Inkompatibilität rausfallen – auch und vor allem Rosie, die ihrerseits auf der Suche ist: nach ihrem biologischen Vater nämlich, den sie unter den Kommilitonen ihrer Mutter vermutet. Dabei kann Don ihr als Experte helfen, indem er die DNA ihrer potenziellen Erzeuger untersucht. Nur muss man an diese natürlich erst rankommen… Da Don seine Gedanken und Handlungen genau und vernünftig analysiert, stellt er fest, dass es unmöglich sein muss, sich nach und nach in Rosie zu verlieben – aber welcher Art ist das seltsame Wohlbefinden, das er in ihrer Gegenwart empfindet, dann? Gottseidank ist der Roman in der Ich-Perspektive geschrieben, denn sonst wäre der Kitschfaktor schon ziemlich hoch. So aber, aus der Sicht dieses skurrilen Protagonisten, ist er unterhaltsames Easy-reading. Allzu tiefe Einblicke in die Gedankenwelt eines Asperger-Betroffenen darf man sich jedoch vermutlich nicht erwarten.
Werbung
