Meyerhoff, Joachim: Amerika. Roman, deutsch, 2011. Kiepenheuer & Witsch
Bewertung: 1
Lesedatum:2015-03-12
Joachim Meyerhoff hat mich schon einmal mit Witz und Empfindsamkeit berührt (>Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war?<), da war ich sehr gespannt auf >Amerika<, den ersten Teil des ursprünglich als Bühnenstück konzipierten Romanmehrteilers >Alle Toten fliegen hoch<. Und >Amerika< füllt die erzählerische Lücke aus >Wann wird es …< äußerst einpräg- und unterhaltsam aus. Der Ich-Erzähler schildert nämlich hier sein Austauschjahr in Laramie, Wyoming. Dorthin verschlägt es den Siebzehnjährigen, weil er sich im Auswahlverfahren der Austauschorganisation, von all den kosmopolitisch auftretenden Mitbewerbern eingeschüchtert, als naturliebend und streng religiös ausgibt. Doch er fühlt sich dann recht wohl am A… der amerikanischen Welt, nicht zuletzt dank eines interessanten Stundenplans und seinem Basketballteam. Und nach einem familiären Schicksalsschlag wird Amerika für ihn zum Zufluchtsort vor Trauer und Einsamkeit … Einfühlsam, amüsant, mitreißend und vor allem sehr authentisch beschreibt Meyerhoff dieses prägende Erlebnis des Jugendlichen, der er selbst sein dürfte. Auf alle Fälle lesenswert, auch die Burgtheaterfassung dürfte lohnenswert sein.
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