Glavinic, Thomas: Das Leben der Wünsche. Roman, deutsch, 2009. Hanser
Bewertung: 1-2 
Lesedatum:2014-05-24
Bei Thomas Glavinics Romanen kann man sich zu Beginn der Lektüre nie sicher sein, ob man viel lachen, grübeln oder sich gruseln wird. >Das Leben der Wünsche< greift eines der uralten Motive der Menschheit auf und zeigt auf beklemmend-surrealistische Weise, was passieren kann, wenn einem buchstäblich alle Wünsche erfüllt werden. Denn Jonas, Immer-wieder-Protagonist in Glavinics Romanen, hat sich eben dies gewünscht. Dass dann aber plötzlich seine Frau stirbt, weil die außereheliche Beziehung zu Marie nur schwer mit dem Ehealltag vereinbar ist, ist dann nur der erste Schritt in einer Reihe eigenartiger Ereignisse, von denen Jonas selbst oft scheinbar nicht weiß, ob sie nur in ihm oder tatsächlich stattfinden. Und man mag nicht glauben, was das Es in einem so zu wünschen imstande ist… Der Kontrast von Alltagssprache und immer weiter verzerrter Wirklichkeit macht das Leseerlebnis abwechslungsreich und gleichzeitig verstörend. >Das Leben der Wünsche< ist ein weiteres Highlight in meiner Glavinic-Leseliste, wenn es auch an das >größere Wunder<, das ich als geniales Machwerk bezeichnen würde, bei weitem nicht heranreicht.
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