Ursula Poznanski ist mittlerweile eine der bekanntesten JugendbuchautorInnen im deutschsprachigen Raum, und nachdem mich „Erebos“ und die Eleria-Trilogie („Die Verratenen“, „Die Verschworenen“, „Die Vernichteten“) doch ziemlich überzeugt hatten, war ich gespannt auf ihren neuen Jugend-Thriller.

In ihren Bann gezogen hat mich die Geschichte jedenfalls: Der siebzehnjährige Dorian lebt auf der Straße, weil das Leben sich ihm bisher nicht von der Sonnenseite gezeigt hat. Aufgrund eines unerwarteten und beängstigenden Vorfalls kommt er in die Obhut eines reichen Unternehmers, der obdachlose Jugendliche in seine Villa aufnimmt und ihnen neue Perspektiven verspricht  - dies jedoch nicht ohne Gegenleistung. Als Bewohner der „Bornheim-Villa“ muss Dorian zunächst Flyer für Sozialprojekte in der Stadt verteilen, doch als er gewissen Ungereimtheiten auf die Spur kommt, verändert sich auch sein Aufgabengebiet. Ziemlich unheimlich wird Dorian dieses Verteilen mysteriöser „Werbegeschenke“, die seltsame Reaktionen bei den Empfängern auslösen – von Euphorie über Skepsis bis hin zu nackter Angst -, und als er schließlich eines der geheimnisvollen Päckchen unerlaubterweise öffnet, beginnt ein lebensgefährliches Spiel mit Wahrheiten und Informationen…

Ursula Poznanski hat mich wieder einmal fast überzeugt – fast deshalb, weil der Roman zum Ende hin unausgegoren wirkt. Zu unvermittelt bricht der Showdown über einen herein und ist schneller vorbei als man sich das als Leser wünscht. Dabei bleiben zum Schluss einige Ungereimtheiten stehen, die meines Erachtens nach nichts mit einem bewusst gewählten „offenen Ende“ zu tun haben, sondern mehr nach Zeitdruck und überhasteter Fertigstellung aussehen. Aus der Hand legen konnte ich „Layers“ dennoch  nicht, denn die Autorin versteht es wie immer meisterhaft, durch eine sehr direkte und trotzdem bildreiche Sprache und ihren zügigen Erzählstil zu fesseln.