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Lee, Harper: To kill a mockingbird. Roman, englisch, 1960. Harper Perennial

Bewertung: 2  
Lesedatum:2015-11-15


Über die Publikation von „Go set a watchman“, den bisher unveröffentlichten Vorgänger des Pulitzer-Preis-Romans „To kill a mockingbird“ bin ich überhaupt erst auf diesen 1960 erschienenen Klassiker der US-amerikanischen Literatur gekommen. Der Romantitel war mir immer schon bekannt, nur hatte ich keine Ahnung, was mich eigentlich erwarten würde.

Nun – die Lektüre hat sich wirklich gelohnt! Denn hier trifft das Zeit- und Gesellschaftsporträt eines US-Südstaats der 1930er-Jahre auf eine nostalgische Kindheitsgeschichte und lässt dem Leser ebenso Platz, sich über die amerikanische Rassendiskriminierung belehren zu lassen, wie über fantasiegeprägte Kindheitserlebnisse im Stil von Tom Sawyer zu lächeln.

Die Protagonistin und Ich-Erzählerin Jean-Louise, genannt Scout, verbringt zusammen mit ihrem älteren Bruder und ihrem Freund Dill spannende und abenteuerliche Stunden in den Gärten und Straßen der Kleinstadt Maycomb, in der sie aufwächst. Da gibt es den unheimlichen „Boo“ Radley, die griesgrämige alte Nachbarin, die verwahrlosten Cunningham-Kinder oder den tollwütigen Nachbarshund…

Da gibt es aber auch den in allen Belangen vorbildhaften, alleinerziehenden  Vater, den Rechtsanwalt Atticus Finch, der seine Kinder schon früh zu kritischen und mündigen Bürgern machen will. Und eben genau dieser Atticus Finch ist es auch, der die Verteidigung eines Afroamerikaners in einem Gerichtsverfahren übernimmt, in dem das Wort der Weißen grundsätzlich über dem der Schwarzen steht, auch wenn der Weiße noch so offensichtlich der Schuldige ist. Moralisch absolut integer und hinter seinem Mandanten stehend, muss sich Finch den Anfeindungen und Bedrohungen seiner weißen Mitbürger stellen – und seine Kinder, deren  Sinn für Gerechtigkeit dank der väterlichen Erziehung von klein auf ausgeprägt ist,müssen diese Bürde mit ihm tragen.

 

Auch und gerade wenn die späte Veröffentlichung von „Go set a Watchman“ ziemlich verrissen wurde (Harper Lee hatte schließlich nie vor, diese Fortsetzung zu publizieren), sollte man sich diesen Klassiker der amerikanischen Literatur nicht entgehen lassen – ein gleichermaßen einfach zu lesendes wie vielschichtiges Werk mit vielen schönen Lesemomenten. 





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