Manchmal kommt die Weisheit mit dem Badewasser – zumindest wenn man darin liegt und Shafique Keshavjees in Romanform verpackte Religionslehre liest. Auf sehr ansprechende, bisweilen sogar spannende Weise wird ein „Wettstreit der Religionen“ geschildert, wie es ihn wohl in Wirklichkeit noch nicht gegeben hat: friedlich, voller gegenseitigen Respekts, offenherzig und fair.

Dass sich sein Volk für die „wahre Religion“ entscheide, daran liegt dem König des fiktiven Landes sehr viel, denn schließlich hat er nicht nur vom möglichen Untergang seines Reiches, sondern auch von seinem eigenen Tod geträumt.

Der spannende Plot des Romans, in dem sogar Liebe und Verbrechen ihren Platz finden, ist jedoch nur Aufhänger für eine umfassende, kritische Darstellung der fünf Weltreligionen in einer Weise, die vermutlich für die allermeisten Leser viel Neues bietet.