Was wurde nicht schon alles über diesen amerikanischen Klassiker geschrieben! Und wahrscheinlich kennen alle den Film in einer seiner vielen Versionen – nur ich nicht. Und auch wenn das Buch von vielen als Ausnahmeroman klassifiziert worden ist, bin ich da vorsichtig mit meiner Bewertung – alls ansprechende und unterhaltsame Lektüre bleibt mir der Roman aber sicher in Erinnerung.

Denn die Darstellung der amerikanischen Oberschicht der Golden 20ies ist sehr lebendig und wohl auch einigermaßen authentisch, da nicht nur die Höhen, sondern acuh die Tiefen des gesellschaftlichen Lebens gezeigt werden. So ist Gatsby, der mysteriöse Dandy, im Grunde seines Herzens ein einsamer Mann auf der Suche nach echter Freundschaft; der extrovertierte Tom Buchanan ist in Wahrheit ein hartherziger Egoist; die Frau des Automechanikers sucht in der Affäre mit ebendiesem Egoisten eine Ausweg aus ihrer kleinbürgerlichen Enge – und schließlich scheitern die meisten dieser Existenzen auf tragische Weise.

Vielleicht sollte ich mir mal den Film mit Robert Redford oder Leonardo di Caprio ansehen, doch wer viele Filme sieht, liest weniger Bücher – dann lieber nochmal im englischen Original.