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Bernhard Schlink hat nicht nur mich mit seinem Roman „Der Vorleser“ (Platz 1 in meiner www.aventiure.eu-Hitliste) begeistert. Umso enttäuschter war ich nun von seinem 2014 erschienenen Roman, dessen Klappentext Spannung und Niveau versprach: Ein Rechtsanwalt entdeckt in Sydney das verschollen geglaubte Werk „Frau auf der Treppe“ wieder, über dessen Besitz er 40 Jahre früher mit dem Maler, dem weiblichen Modell und dem Käufer verhandelte. Damals hatte er sich – entgegen seinen ethischen Grundsätzen, natürlich aus Liebe zur Frau – zu einer Handlung hinreißen lassen, die ihm seinen Job hätte kosten können. Nun, 40 Jahre danach, bietet sich ihm, dem erfolgreichen Anwalt, plötzlich und unerwartet ein Wiedersehen mit der „Frau auf der Treppe“. Dass damit Lebensfragen aufgeworfen werden, damit rechnet er nicht…
Leider ist nur der erste Teil dieses glücklicherweise nicht allzu langen Romans mitreißend, dann flauen sowohl die Spannung als auch die sprachliche Eleganz des Werkes merklich ab. Trocken, geradezu spröde erscheint der Stil (das ist sicher beabsichtigt), doch unnahbar und schablonenhaft sind auch die Figuren ausgestaltet (das wohl weniger). Auch wenn man die rätselhafte, verschwommen bleibende DDR/RAF-Vergangenheit der Protagonistin als Vorhaben werten kann, wie beim „Vorleser“ Zeitgeschichte romanhaft aufzuarbeiten, bleibt hier doch nur ein schaler Geschmack als Ergebnis der Lektüre übrig.