Auf eine wunderbare Zeitreise ins  Kuba der Vorrevolution entführt uns Rachel Kushner mit ihrem 2008 erschienenen Roman. Aus Sicht zweier amerikanischer Jugendlicher, nämlich K.C. Sites und Everly Lederer, wird das Leben der Kolonialisten der „United Fruit Company“ – inklusive Dekadenz, Rassismus und Doppelmoral – kurz vor dem Sturz Batistas erzählt. Und glücklicherweise tut dies Kushner ganz ohne Pathos oder Klischeehaftigkeit, sondern schafft ein multiperspektivisches Gesellschaftsportrait, in dem so ganz nebenbei und ohne viel Aufhebens auch die Castros, Che Guevara und Hemingway vorkommen. Eine klare Leseempfehlung für kultur- und sozialgeschichtlich interessierte LeserInnen, aber nicht nur für diese.