Wieder so eines der Jugendbücher von Ursula Poznanski, von denen  ich anfangs immer denke, ich Vaserl werd mich noch zu Tode fürchten, weil „Thriller“ irgendwo im Klappentext steht. War auch wieder ziemlich spannend, die Geschichte der deutschen Studentin Nika, die in Siena ihr Auslandssemester verbringt und eines Tages aufwacht ohne Erinnerung an die vergangenen drei Tage, jedoch mit einem Zettel voller mysteriöser Sätze in ihrer eigenen Handschrift in der Tasche. Zunächst ist Nika arglos, doch als sie feststellen muss, dass sie in ihrer eigenen Wohnung ohne Pass, Geldtasche und Handy eingesperrt ist und zudem auch noch ihre Mitbewohnerin verschwunden ist, wird die Situation unangenehmer – und als dann eine Person tot aufgefunden wird, ist es vorbei mit Nikas entspanntem Studentenleben…

Ursula Poznanski konstruiert (und das merkt man leider, diese Konstruktion) eine beklemmende Geschichte, in der die Protagonistin sich in – angesichts ihrer Situation manchmal ziemlich unglaubwürdig wirkender Entschlossenheit und vor allem erschreckender Naivität - Stück für Stück die schrecklichen Ereignisse aus dem Zeitraum ihrer Amnesie wieder ins Bewusstsein erkämpft.

Und trotzdem ist es wieder einmal schwer, den Roman beiseite zu legen und sich dem Alltag zu widmen – denn obwohl der Showdown letztlich auf ein doch etwas konstruiert wirkendes, lahmes Ende zuläuft, fasziniert mich diese Autorin mit ihren spannungsgeladenen  Büchern immer wieder aufs Neue.   

Fazit: Es ist nicht  ihr bester, doch trotz einiger Schwächen in der Charakterisierung der Figuren und der Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungen dennoch ein fesselnder, flüssig zu lesender Jugendthriller.