Nach über 10 Jahren muss ich dieses Buch wieder lesen (schulbedingt) - meine Erinnerungen sind zwar bezüglich des Inhalts zutreffend, doch bezüglich des Schreibstils haben sie mich ganz ordentlich im Stich gelassen. Wie sollte ich mich nicht an die eigenartige, altertümlich anmutende Sprache erinnern, an die beklemmenden Bilder, die Schneider entstehen lässt, an die Trostlosigkeit der Atmosphäre des vorarlbergerischen Gebirgsdorfs, in der keine Möglichkeit zur Entfaltung eines Genies gegeben ist?

Die tragische Geschichte des Musikgenies Elias Alder und seiner unglücklichen Liebe, die aufgrund der Sprachlosigkeit der Bevölkerung nie an den Empfänger kommt, mutet grausam kafkaesk an, auch wenn uns Schneider von Anfang an über den Ausgang der Geschichte informiert.

Interessant die Figur des Erzählers, der kommentiert, wertet und den Leser ins Vertrauen zieht.