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Duve, Karen: Macht. Roman, deutsch, 2016. Galiani

Bewertung: 4-5  
Lesedatum:2016-07-24


Wieder mal ein Endzeitroman – doch im Unterschied zu so vielen Dystopien einer, der zeigt, was uns in den nächsten zwanzig Jahren wirklich erwarten könnte.
Karen Duve, die sich ja schon länger so ihre Gedanken über den Zustand der Welt und das Verhalten der „modernen Zivilisation“ macht (siehe „Anständig essen“) , hat mit „Macht“ ein brutales, ungeschminktes Bild dessen, was uns möglicherweise bevorsteht, gezeichnet – von Verjüngungspillen mit Nebenwirkungen über Flutkatastrophen bis hin zu CO2-Marken für Treibstoff oder Fleisch und einer „feministischen Demokratie“ ist vieles dabei, was nicht mehr nur wie eine Utopie anmutet.

Da passt der Protagonist, der etwa 70-jährige Sebastian, der in der Demokratiezentrale arbeitet und seine Frau, eine ehemalige Ministerin, in einem Kellerverlies eingesperrt hält, genau dazu. Und insgesamt ist es mir dann doch zu heftig geworden, obwohl mir Karen Duves Schreibstil an sich ganz gut gefällt. Doch das stetige Beklemmungs- und Fremdschämgefühl war mir mit der Zeit zu unangenehm, daher habe ich nach gut 100 Seiten abgebrochen.

Nix also für schwache Gemüter und Zukunftsängstliche, denn allein beim Kauf zweier Rindssteaks am folgenden Tag habe ich schon ein schlechtes Gewissen bekommen…





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